Pohle unterstützt Kritik der Brandenburger Nervenärzte

Der Vorsitzende des Landesverbandes Brandenburg und Rathenower Allgemeinmediziner Dr. Hanjo Pohle unterstützt die Ende November laut gewordene Kritik des Gesamtverbandes der Brandenburger Nervenärzte bezüglich der Umsetzbarkeit des Terminservice- und Versorgungsgesetzes (TSVG).

„Wir teilen die Kritik der Kolleginnen und Kollegen aus Brandenburg, wonach wesentliche Bestandteile des TSVG in den meisten Praxen gar nicht realisierbar sind“, äußert sich Pohle. Bereits jetzt arbeiteten viele Brandenburger Ärztinnen und Ärzte am Limit und lägen deutlich über dem Fachgruppendurchschnitt. „Wie hier noch fünf offene Sprechstundentermine aus dem Ärmel gezaubert werden sollen, ist mir schleierhaft.“ Hinzu komme, dass aus den offenen Sprechstunden Woche für Woche Folgetermine resultierten, in denen die Ärztinnen und Ärzte auf Kosten des bereits bestehenden Patientenstammes Patientinnen und Patienten zu versorgen hätten. Nicht zuletzt würden diese Regelungen den Bemühungen um die Gewinnung von Nachwuchsmedizinern im ländlichen Raum einen Bärendienst erweisen, trotz der von Seiten der Politik stets behaupteten Bedeutung dieses Themas.

„Diese Entwicklung war abzusehen, weshalb wir die Proteste gegen das TSVG von Anfang an und entschlossen unterstützt haben“ , so Pohle. Statt die wirklichen Ursachen der Disharmonien in unserem auf hohem Niveau klagenden Gesundheitssystem zu benennen – wie die fehlende Patientenkoordination oder auch die zunehmend problematische Gesundheitskompetenz unserer Patienten –  greife die Gesetzgebung weiter in die ärztliche Berufsfreiheit ein. Damit setze die Politik die Fehler fort, die in den vergangenen 20 Jahren die Versorgung nachweislich und erkennbar teurer und schlechter gemacht habe. Eine nachhaltige Analyse der Ursachen der vermeintlichen Probleme, die mit dem TSVG geregelt werden sollen, existiere nicht.

„Wir waren und sind der festen Überzeugung, dass die Ärzteschaft etwas bewegen kann, wenn sie geschlossen an einem Strang zieht – getreu dem Motto unseres Verbandsgründers: Der Einzelne ist nichts, alle zusammen sind wir eine Macht.“ so Pohle weiter. „Daher hoffen wir, dass sich noch viele Kolleginnen und Kollegen durch den Brief der Brandenburger Nervenärzte oder unsere Aktionen ermutigt sehen, klare Kante gegen das TSVG zu zeigen. Allen Ärztinnen und Ärzten, die sich den Protesten anschließen wollen, sichern wir unsere Unterstützung zu. Und wir helfen darüber hinaus auch mit konkreten Hinweisen dazu, was getan werden kann, damit das TSVG nicht zur Kostenfalle wird.