Pohle: Veränderte Sicherheitslage mit Folgen für Krankenhausplanung

Der Hartmannbund Brandenburg fordert in Hinblick auf die gravierenden Veränderungen in der europäischen und internationalen Sicherheitslage die bisherige Praxis der Krankenhausplanung auf den Prüfstand zu stellen. „Die von verschiedenen politischen Entscheidungsträgern und auch Interessengruppen mantraartig vorgetragene Aussage, Deutschland unterhalte im Verhältnis zu anderen europäischen Staaten zu viele Krankenhäuser und Krankenhausbetten, erscheint vor dem Hintergrund der durch den Ukrainekrieg markierten Zeitenwände nun in einem anderen Licht. Aber auch die Tendenz der letzten Jahre zu Zentralisierung und Reduktion von kleinen Krankenhäusern in der Fläche muss dringend neu bewertet werden“, äußert sich der Vorsitzende des Brandenburger Hartmannbundes Dr. Hanjo Pohle.

Gerade in Krisenzeiten sei ein Krankenhaus mit chirurgischer und internistischer Grundversorgung in möglichst jedem Landkreis ein Garant für eine Versorgung in absoluten Notsituationen. Zentrale Einheiten hingegen könnten schnell und gezielt vom Netz genommen werden, wie die jüngste Geschichte am Beispiel des barbarischen Angriffskriegs in der Ukraine zeige. „Auch wenn für viele von uns die Vorstellung, in einen kriegerischen Konflikt verwickelt zu werden, noch vor Kurzem undenkbar war, müssen wir jetzt die Lehren aus den vergangenen Wochen und Monaten ziehen. Eine verantwortliche Krankenhausplanung kann nicht unabhängig von internationalen Sicherheitslagen konzipiert werden. Für die Zukunft muss die Daseinsvorsorge auch in Krisenzeiten gewährleistet sein“, teilt Pohle abschließend mit.