Rinkel: MFA-Tarifsteigerungen müssen bei den Honorarverhandlungen eingepreist werden

Mit Blick auf die Honorarverhandlungen zwischen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und dem Spitzenverband der Krankenkassen richtet Klaus Rinkel, der Baden-Württembergische Hartmannbund-Vorsitzende, an alle Beteiligten den dringenden Appell, die durch den neuen MFA-Gehaltstarifvertrag entstandenen Kostensteigerungen (in der Spitze bei entsprechenden Tätigkeitsjahren und Zusatzqualifikationen Erhöhungen bis zu 18 Prozent) gebührend zu berücksichtigen. Mit einstimmigem Votum hatte sich bereits im Juni 2021 die Landesdelegiertenversammlung des Hartmannbund Baden-Württemberg positioniert.

„Ein weiterer Affront der Krankenkassen in Form einer Forderung nach einer Nullrunde so wie im letzten Jahr, ist allein schon vor diesem Hintergrund inakzeptabel“, sagt Dr. Peter Napiwotzky, internistischer Hausarzt und stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes. Eine solche Haltung gefährde die wirtschaftliche Basis von Praxen, bei denen bekanntermaßen in den meisten Fällen die Personalausgaben der größte Betriebskostenblock seien. Napiwotzky betont die Bedeutung gut qualifizierten Personals für die Vertragspraxen, ohne welches die zu Recht erwartete und erwünschte Versorgungsqualität nicht erbracht werden könne. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben diese Erhöhung verdient und wir sind gut beraten, uns durch angemessene Gehälter gegen das Abwerben von qualifizierten Fachkräften durch die Kliniken zu wappnen, in denen MFA anders eingestuft und deutlich höher bezahlt werden“, sagt Napiwotzky. Dies sei aber nur durch eine entsprechende Berücksichtigung bei den ärztlichen Honoraren möglich.

Rinkel regt an, sich bei dieser Frage mit am stationären Bereich zu orientieren, in dem Pflegepersonalkosten inklusive der Tarifsteigerungen separat vergütet werden. Dieser Weg biete auch für die vertragsärztlichen Honorare brauchbare Lösungsansätze.