Studierende warnen ausdrücklich vor dem Scheitern der Reformbemühungen

Der Ausschuss der Medizinstudierenden im Hartmannbund zeigt sich angesichts der Regierungsantwort auf die kleine Anfrage der Unionsfraktion zum Stand der neuen Approbationsordnung besorgt. „Wenn der Bund die entstehenden Mehrkosten definitiv nicht mittragen wird, die Kultusministerkonferenz vor Kurzem aber erst ihren Standpunkt bekräftigt hat, dass die neue Approbationsordnung nur durch eine gemeinsame Finanzierung zustande kommen kann, scheint hier eine unüberwindbare und aus unserer Sicht unverantwortliche Pattsituation vorzuliegen. Eine weitere zeitliche Verschiebung ins Ungewisse verzögert eine aktualisierte Ausbildung der Studierenden und ist inakzeptabel“, macht Anna Finger, Co-Vorsitzende des Ausschusses deutlich.

Nach einem derart langen Entwicklungs- und Modifizierungsprozess, wie ihn der Reformprozess bereits hinter sich habe, wäre ein derartiges Scheitern ein echtes Armutszeugnis für die Politik. Dies gelte umso mehr, als sich alle Beteiligten einig seien, dass eine Modernisierung des Medizinstudiums unerlässlich sei – nicht nur, um den europäischen Standard halten zu können, sondern auch, um Patientinnen und Patienten auch zukünftig bestmöglich behandeln zu können. „Dieses Kräftemessen, dass Bund und Länder gerade auf dem Rücken der Studierenden austragen, ähnelt dem um die Krankenhausreform wirklich verblüffend. Beide Reformen scheinen zum Stillstand gekommen zu sein. So können wir doch nicht mit der Gesundheitspolitik in diesem Land umgehen“, empört sich Peter Schreiber, ebenfalls Vorsitzender des Ausschusses. Die Studierenden des Hartmannbundes fordern endlich eine Einigung und den Beschluss der Novellierung, damit diese auch tatsächlich 2027 in Kraft treten kann.