Die Medizinstudierenden im Hartmannbund haben an Gesundheitsminister Jens Spahn appelliert, bei seinen Plänen zu Veränderungen im Praktischen Jahr (PJ) mit vergleichbarer Entschlossenheit vorzugehen, wie auf anderen Feldern der Gesundheitspolitik. So hatte Spahn vor Medizinstudierenden in Düsseldorf nicht nur Modifizierungen in der Struktur des PJ angekündigt, sondern offenbar auch Unverständnis über den Umgang vieler Lehrkrankenhäuser mit ihren Studierenden erkennen lassen – vor allem auch hinsichtlich vielerorts herrschender Arbeitsbedingungen. Wenn in diesem Kontext mit Blick auf das Brennpunktthema „PJ-Aufwandsentschädigung“ der kritische Hinweis auf die durch die Länder vorgenommene Deckelung (BAföG-Höchstsatz) dieser Entschädigung erfolge, so beschreibe das allerdings nur die Spitze des Eisberges, betonen die Studierenden. „Gelebte Realität ist nämlich, dass viele Krankenhäuser eine entsprechende Entschädigung überhaupt nicht zahlen. Wenn also der Minister die Approbationsordnung schon anfasst, um das PJ inhaltlich umzustrukturieren, dann wäre es auch an der Zeit, endlich verpflichtende Elemente zur angemessenen Entschädigung der Studierenden im PJ zu implementieren“, forderte deshalb Christian Wolfram, Vorsitzender des Ausschusses der Medizinstudierenden im Hartmannbund. Denn auch wenn den Lerninhalten im PJ mehr Raum gegeben werde, bleibe eine unbezahlte 40-Stundenwoche, die an vielen Lehrkrankenhäusern Realität ist, inakzeptabel.