Vosloo: Probleme werden größer

Die Berlinerinnen und Berliner merken es tagtäglich im Stadtbild – die Zahl obdachloser Menschen steigt stetig an. Ganz überwiegend haben Menschen ohne festen Wohnsitz jedoch keinen oder einen unklaren Krankenversicherungsstatus, was den Weg in die ambulante oder stationäre Regelversorgung erschwert. So findet die Versorgung oft in alternativen Versorgungssystemen statt, deren Kosten jedoch gerade im stationären Sektor kaum von den staatlichen und nichtstaatlichen Trägern erstattet werden.

Die Fortschreibung dieser Situation scheint zurzeit jedoch zunehmend fraglich, da die Kliniken – unter anderem aufgrund des immer noch großen Krankenstandes – immer weniger Kapazitäten zur Behandlung obdachloser Menschen haben. „Die finanziell schwierige Lage mit einem Einnahmenzuwachs, der bei weitem nicht mit dem rasanten Kostenanstieg Schritt hält und so den Fehlbetrag der Kliniken anwachsen lässt, trägt ihr Übriges dazu bei, die Versorgung obdachloser Menschen ohne Versicherungsstatus – das heißt ohne Refinanzierung – für die Häuser zu erschweren“, äußert sich die Vorsitzende des Hartmannbund Landesverbandes Berlin, Miriam Vosloo.

„Wir fordern den Senat dringend auf, alle notwendigen Schritte zur Verbesserung insbesondere der stationären Versorgung von Menschen ohne festen Wohnsitz zu ergreifen. Dazu zählt vor allem auch die Ausfinanzierung der notwendigen medizinischen Versorgung. Auch obdachlose Menschen haben einen Anspruch auf eine angemessene Gesundheitsversorgung“, fordert Vosloo abschließend.