Vosloo: Vulnerable Bevölkerungsgruppen mehr in den Fokus nehmen

Die Delegiertenversammlung des Landesverbandes Berlin fordert das Bundesgesundheitsministerium und die zuständigen Landesgesundheitsbehörden auf, die gesetzlichen Voraussetzungen zu schaffen, damit weitere Modellprojekte wie das Stadtteilgesundheitszentrum Geko Berlin fest etabliert werden können. Flankiert werden sollten diese für die Primärversorgung wichtigen Zentren durch eine begleitende wissenschaftliche Evaluation. Darüber hinaus sollte die Gesetzgebung die Möglichkeiten muliprofessioneller Teams stärker berücksichtigen, mehr Anreize für aufsuchende Angebote schaffen und generell vulnerable Bevölkerungsgruppen mehr in den Fokus nehmen. Diesen Beschluss traf die Delegiertenversammlung einstimmig am Samstag, dem 20. April 2024.

„Das Projekt Stadtteilgesundheitszentrum kann einen Beitrag zur Verbesserung der medizinischen Versorgung leisten, indem es fernab der klassischen Sektorengrenzen aktiv den direkten Kontakt zu Menschen in prekären und sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen aufnimmt und dabei verschiedene Professionen vereint“, äußert sich die Vorsitzende des Landesverbandes Berlin, Miriam Vosloo.

Das Berliner Modellprojekt Stadtteilgesundheitszentrum „Geko“ vereint neben Ärztinnen und Ärzten die Professionen Pflege, Sozialarbeit, Pädagogik, Psychotherapie und Recht. Ziel ist es, neben der medizinischen Versorgung auch medizinisch-pflegerische, psychologische, soziale und auch rechtliche Beratung unter einem Dach und in gemeinsamer Trägerschaft anbieten zu können, um Menschen mit schlechtem sozioökonomischem Status, Zugangsbarrieren oder in prekären Lebenssituationen einen einfachen Zugang zum Gesundheitssystem bieten zu können, was gerade in sozialen Brennpunkten bedeutend ist, wo mitunter Vorbehalte oder Ängste bestehen, benötigte medizinische und auch weitere grundlegende Versorgungs- und Beratungsangebote in Anspruch zu nehmen.