Ausschuss Ärztinnen fordert strukturelle Verbesserungen für die Gesundheit von Frauen

Anlässlich des Weltfrauengesundheitstags am 28. Mai macht der Ausschuss Ärztinnen im Hartmannbund auf die weiterhin bestehenden Defizite in der Gesundheitsversorgung von Frauen in Deutschland aufmerksam. Der Ausschuss betont: Frauengesundheit ist kein Nischenthema – sie muss systematisch in Forschung, Lehre und Versorgung verankert werden.

„Frauen erleben Krankheiten anders – trotz positiver Entwicklungen in den letzten Jahren orientieren sich Diagnose- und Therapieverfahren noch immer viel zu häufig am männlichen Standard“, erklärt Dr. Dr. med. Galina Fischer, Sprecherin des Ausschusses Ärztinnen im Hartmannbund. „Das betrifft die Herzinfarktdiagnostik ebenso wie die Behandlung chronischer Schmerzen oder psychischer Erkrankungen.“

Besonders kritisch sieht der Ausschuss die mangelnde Berücksichtigung geschlechterspezifischer Aspekte in der medizinischen Ausbildung und Forschung. „Wir brauchen endlich verpflichtende Inhalte zur Gendermedizin in allen medizinischen Studiengängen“, so Dr. Wenke Wichmann, ebenfalls Sprecherin des Ausschusses. Gleichzeitig fordert der Ausschuss eine gezielte Förderung geschlechterdifferenzierter Forschung, insbesondere zu frauenspezifischen Erkrankungen wie Endometriose, gynäkologischen Krebserkrankungen oder hormonellen Störungen.

„Der Weltfrauengesundheitstag ist ein wichtiger Anlass, um diese Realität ins Bewusstsein zu rufen und konkrete Veränderungen einzufordern – im Sinne einer gerechten, hochwertigen und ganzheitlichen Gesundheitsversorgung für alle,“ betont Ausschuss-Sprecherin Dr. med. Iris Illing.

Über den Ausschuss Ärztinnen im Hartmannbund
Der Ausschuss Ärztinnen im Hartmannbund engagiert sich für die Gleichstellung von Ärztinnen im Gesundheitswesen sowie für eine geschlechtergerechte Medizin. Er versteht sich als Stimme für eine moderne ärztliche Berufspolitik aus dem Blickwinkel von Ärztinnen. Der Ausschuss wird geführt von einem dreigliedrigen Sprecherinnen-Rat.

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