Müller: Forderung der KBV nicht akzeptabel 

Wie der Ärztenachrichtendienst berichtete, fordert die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) in den Verhandlungen mit den Krankenkassen eine Steigerung des Punktwertes um 3,16 Prozent.

Der Vorsitzende des Hartmannbund-Landesverbandes Thüringen, Dr. Jörg Müller, teilt dazu in einer ersten Stellungnahme mit:

„Die KBV fordert eine Punktwertsteigerung um 3,16 Prozent. Das bedeutet, dass diese Forderung unter der aktuellen Inflationsentwicklung in Höhe von 3,8 Prozent liegt. Nach Jahren, in denen die KBV immer wieder Abschlüssen unterhalb der Inflationsrate zugestimmt hat, ist im Gegensatz zu anderen Berufsgruppen – wie Angestellten im öffentlichen Dienst, in der Industrie, Lokführern, angestellten Ärzten aber auch gegenüber Selbständigen, wie z.B. Rechtsanwälten oder Tierärzten – ein massiver Realverlust für Vertragsärzte der Kassenärztlichen Vereinigungen erwachsen. Entgegen den Beteuerungen der Politik und der KBV, sich für die Sicherung einer guten Versorgung einzusetzen, wird seit Jahren gegenteilig gehandelt und die Versorgung kranker Menschen bewusst kaputtgespart.“

Das Desinteresse der Ärzteschaft sowie der kommenden Generation an einer selbständigen Tätigkeit in der Fläche sei eine logische Folge, so Müller. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung in Person von Herrn Gassen wäre gut beraten, hier schleunigst an der eigenen Performance Verbesserung zu leisten. „Vertreter mit Forderungen und Abschlüssen, die seit Jahren unterhalb der Inflationsrate liegen, sind für die Vertragsärzteschaft nicht mehr akzeptierbar und gefährden wissentlich die Zukunft der medizinischen Versorgung“, teilt der Geraer Augenarzt abschließend mit.