Der Vorsitzende des Hartmannbundes in Thüringen, Dr. Jörg Müller, hat angesichts der erneuten Freigabe von Astrazeneca bei gleichzeitig rasant steigenden Corona-Infektionszahlen die thüringische Landesregierung aufgefordert, den Ärztinnen und Ärzten, die inzwischen in den Praxen an Impfungen beteiligt sind, grünes Licht für maximale Spielräume bei den Impfungen mit Astrazeneca zu geben. „Wir sollten an dieser Stelle Priorisierung Priorisierung sein lassen und ab sofort nach bestem Wissen und Gewissen selbst entscheiden dürfen, wie vorhandene Vakzine sinnvoll einzusetzen sind. Wir können das“, sagte Müller.
Was man jetzt brauche, sei ein maximales Maß an gesundem Pragmatismus und nicht ein völlig unsinniges Übermaß an Impfbürokratismus. Wenn trotz vorhandener Restmengen Impfstoffe verworfen werden müssten, weil keine Patienten geimpft werden dürfen, die nicht den vorgegebenen Priorisierungsgruppen entsprechen, sei das niemandem vermittelbar. Diese Dosen sollten nach ärztlichem Ermessen effizient und medizinisch sinnvoll eingesetzt werden. „Ich halte es in diesem Sinne also nicht zuletzt für ein Gebot der ärztlichen Verantwortung, hier erforderliche Entscheidungen ab sofort in den Praxen zu treffen“, sagte Müller. Dass die in Kürze in Kraft tretende neue Impfverordnung den Ärztinnen und Ärzten in dieser Hinsicht ohnehin mehr Spielräume ließe, spreche umso mehr für dieses Vorgehen. „Bei allem Verständnis für einen notwendigen Ordnungsrahmen, darf die dringend notwendige Durchimpfung der Bevölkerung nicht an überzogener Regelungswut ersticken“, so Müller abschließend.