Die gestrige Einigung des Erweiterten Bewertungsausschuss auf eine Punktwertanpassung um 1,275 Prozent ist aus Sicht des Vorsitzenden des Hartmannbund Landesverbandes Thüringen, Dr. Jörg Müller, völlig inakzeptabel. „Bei einer Punktwerterhöhung von 1,275 Prozent und einer Inflationsrate von 3,8 Prozent steht für die Ärzteschaft unter dem Strich ein Realhonorarverlust von 2,252 Prozent vor Steuern. Ein Umsatzrückgang von 2,525 Prozent bedeutet letztlich jedoch einen durchschnittlichen Verlust beim Gewinn der Praxis von etwa fünf Prozent. Ich empfinde dies als Tritt in den Allerwertesten durch die Kassenvertreter für uns Vertragsärztinnen und -ärzte, den angeblichen ersten Schutzwall in der Corona-Pandemie, nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass das mittlere Bruttoentgelt etwa von Sozialversicherungsfachangestellten bei der allgemeinen Krankenversicherung letztes Jahr um mehr als acht Prozent gestiegen ist“, macht der Geraer Augenarzt klar.
Für Müller ist dieses Ergebnis auch vor dem Hintergrund unverständlich, dass die ambulante vertragsärztliche Versorgung an vielen Stellen immer problematischer werde und der ärztliche Nachwuchs an vielen Stellen fehle. „Allen, die im Erweiterten Bewertungsausschuss sitzen, ist sicher bewusst, dass das Aushungern der Niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte alles andere als einen Motivationsschub für die dringend benötigte Neugewinnung von Medizinerinnen und Medizinern darstellt“, so der Geraer Augenarzt abschließend.