Für die am Dienstag gefallene Entscheidung zum Vertragsarzthonorar 2019 bliebe den Thüringer Ärzten nur herbe Enttäuschung und Fassungslosigkeit. Das Ergebnis der Honorarverhandlungen, welches ohne Gegenstimme der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hingenommen wurde, empfinde man als ein Zeichen der maximalen Geringschätzung der geleisteten Arbeit für die Versorgung Kranker nicht nur seitens der Krankenkassen sondern auch und gerade von Seiten der eigenen Vertretung, äußert sich Dr. Jörg Müller, Augenarzt in Gera und Landesvorsitzender des Landesverbandes Thüringen des Hartmannbundes.
„Gerade hier in Thüringen dem negativen Spitzenreiter, was die Budgetierung der fachärztlichen Gesamtvergütung betrifft, setzt dieses Verhandlungsergebnis ein verheerendes Signal der Missachtung unserer Arbeit für die Patienten. Wir haben eine Budgetierungsquote von 24 Prozent, also ein Viertel der abgeforderten Leistungen werden nicht bezahlt“, meint Müller. Das dieses in vollem Einvernehmen von Kassen, KBV und Unparteiischen beschlossen worden sei und somit ohne jeden zumindest erkennbaren Widerstand der KBV, stelle für ihn ein ungeheuerliches Verhalten der KBV-Verhandler dar. Für ihn entstünde damit leider einmal mehr der Eindruck, die Körperschaft habe nicht deutlich gemacht, auf wessen Seite sie eigentlich stehe.
Letztlich müsse jeder selbst entscheiden, aber Ehre und Schamgefühl gegenüber den angeblich vertretenen Ärzten, sprächen eigentlich dafür, nach diesem Verhandlungsergebnis über persönliche berufliche Konsequenzen nachzudenken.