Ärztetag: Dr. Klaus Reinhardt fordert schnelles Handeln

Sein Ziel für den 129. Deutschen Ärztetag hatte der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt, ganz an den Schluss seiner Eröffnungsrede in der Leipziger Nikolaikirche gestellt: „Ich wünsche mir, dass wir am Ende mehr bewegt haben, als wir uns zu Beginn haben vorstellen können“. Zuvor hatte Reinhardt in Anwesenheit der 250 Delegierten und der neuen Gesundheitsministerin, Nina Warken, noch einmal die zentralen Herausforderungen des aktuellen Gesundheitssystems beschrieben. Herausforderungen, die „in den letzten Jahren immer wieder genannt aber teilweise auch immer wieder ausgeblendet“ worden seien. An die Ministerin gewandt zeigte sich Reinhardt davon überzeugt, dass es für die notwendigen Reformen eines gemeinsamen Verständnisses für ein solides, solidarisches und verlässliches Gesundheitswesens bedürfe. Wichtige Voraussetzung für nachhaltige Lösungen sei, dass die Politik auf der einen Seite erkenne, dass das Gesundheitswesen kein Kostenfaktor sei, und die Akteure des Systems auf der anderen Seite nicht nur nach mehr Geld riefen, sondern ihren Teil dazu beitrügen, das System hochwertig und gleichzeitig bezahlbar zu gestalten.

Reinhardt kritisierte Prüfaufträge der Regierung als „rhetorische Schlafmittel der Politik“ und appellierte stattdessen – wo immer möglich – eindringlich für schnelles Handeln – bei den Themen Bürokratieabbau (Appell für mehr Vertrauenskultur), bei der Umsetzung eines primärärztlichen Versorgungssystems („Es kommt auf die Ausgestaltung an“), bei den Korrekturen zur Krankenhausreform (Vergütungssystematik überarbeiten!) oder etwa bei der überfälligen Verabschiedung der neuen Approbationsordnung (Bund und Länder, verständigt euch endlich).