Klares Zeichen der Solidarität für die Ukraine

Es war der emotionale Moment der feierlichen Eröffnung des 126. Deutschen Ärztetages: Minutenlanger Applaus der 250 Delegierten für Andriy Bazylevych, Vorstandsmitglied der Ukrainian Medical Association und Präsident der Weltförderation Ukrainischer Ärztlicher Vereinigungen, der vom Präsidenten der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt, in der Bremer „Glocke“ herzlich begrüßt wurde. Ein klares Zeichen der Solidarität, die auch in der Rede des BÄK-Präsidenten besonderen Ausdruck fand. Ansonsten gab es unmissverständliche Botschaften an die Politik, vor allem in Richtung von Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach, der sich von der ersten Reihe aus davon überzeugen konnte, dass die deutsche Ärzteschaft klar formulierte Erwartungshaltungen mit Blick auf die zentralen Herausforderungen der deutschen Gesundheitspolitik hat.

Dazu gehörten – analog zum Krankenhauszukunftsgesetz – die Forderung nach einem „Praxiszukunftsgesetz“ zur Finanzierung digitaler Vernetzungsprojekte, der Appell zur Eindämmung von Private Equity als wichtige Maßnahme gegen die fortschreitende Kommerzialisierung in der Medizin oder etwa die Mahnung, der Prävention mehr Gewicht in der Gesundheitspolitik einzuräumen.

Ein Schwerpunktthema des in den nächsten vier Tagen konferierenden Ärzteparlamentes fand auch in Reinhardts Rede besonderes Gewicht: Die Folgen der „Pandemie-Maßnahmen“ für Kinder und Jugendliche. Vor dem Hintergrund bereits jetzt erkennbarer Kollateralschäden – zum Beispiel soziale Isolation, Bildungsdefizite und Zunahme häuslicher Gewalt – seien Bund und Länder gefordert, alles zu tun, um Kita- und Schulschließungen zu vermeiden.

Last but not least: Ein Gastgeschenk gab es für den Minister auch. BÄK-Präsident Reinhardt übergab ihm die gebundene „Erstausgabe“ der novellierten GOÄ. Auf dieser Basis, davon zeigte sich Reinhardt überzeugt, sollte einer zeitnahen politischen Umsetzung nichts mehr im Wege stehen. Der Minister kündigte eine „unvoreingenommene Prüfung“ an.

(Fotos: BÄK/Ärzteblatt Jürgen Gebhardt)