Hier finden Sie einen Überblick über die gesundheitspolitischen Positionen der wichtigsten Parteien zur Bundestagswahl.
Bitte beachten Sie, dass einige Programme noch nicht final beschlossen sind und sich Inhalte bis zur Wahl noch ändern können. Es empfiehlt sich, die offiziellen Webseiten der Parteien für die aktuellsten Informationen zu konsultieren.
Die SPD plant die Einführung einer solidarischen Bürgerversicherung. Unabhängig von Einkommen und Wohnort sollen alle Zugang zu hochwertiger Versorgung erhalten. Versicherungsfremde Leistungen sollen verstärkt durch staatliche Mittel finanziert werden, um die Beiträge der Versicherten stabil zu halten. Zudem will die SPD die elektronische Patientenakte weiterentwickeln und die Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsdienstleistern durch den Ausbau von Telemedizin und Telepharmazie intensivieren.
Die CDU/CSU bekennt sich zum dualen System aus gesetzlicher und privater Krankenversicherung und zur solidarischen Beitragsfinanzierung. Sie unterstützt die Krankenhausreform mit Fokus auf flächendeckende Grund- und Regelversorgung sowie zentrale spezialisierte Leistungen, lehnt jedoch einen „kalten Strukturwandel“ ab. Zudem sollen Präventionsangebote verbessert und die Menschen in ihrer Eigenverantwortung und Gesundheitskompetenz gestärkt werden.
Bündnis 90/Grünen streben eine solidarische Gesundheitsversorgung an und wollen die Unterschiede zwischen privat und gesetzlich Versicherten abbauen. Sie planen, Kassenärzte zu mehr Sprechstunden für gesetzlich Versicherte zu verpflichten und die Unterversorgung in ländlichen Regionen durch Programme wie Gemeindegesundheitspfleger und „Medizin auf Rädern“ zu bekämpfen. Zudem sollen private Kassen zur Krankenhausfinanzierung beitragen, und Kapitaleinnahmen sollen zur Finanzierung des Gesundheits- und Pflegesystems herangezogen werden.
Die FDP setzt auf die Chancen der Digitalisierung im Gesundheitswesen, beispielsweise durch Gesundheits-Apps, Telemedizin und Wearables. Sie möchte Krankenkassen ermöglichen, für Versicherte, die Vorsorge betreiben, einen reduzierten Zusatzbeitrag einzuführen. Zudem fordert die FDP eine umfassende Digitalisierung der Verwaltung im Gesundheitsbereich.
Die AfD plant eine grundlegende Reform des Gesundheitssystems mit Fokus auf Kosteneffizienz und Eigenverantwortung der Versicherten. Sie spricht sich gegen eine Bürgerversicherung aus und möchte das duale System beibehalten. Zudem fordert die AfD die Abschaffung von Subventionen für erneuerbare Energien, um die Energiepreise zu senken, was indirekt auch das Gesundheitswesen entlasten soll.
Die Linke setzt sich für eine solidarische Gesundheits- und Pflegepolitik ein, die jedem Kranken und Pflegebedürftigen eine gute Versorgung sichert. Sie fordert die Abschaffung der Zusatzbeiträge und eine stärkere Finanzierung des Gesundheitssystems durch Steuermittel. Zudem sollen Profite von Pharma- und Klinikkonzernen sowie Finanzinvestoren im Gesundheitswesen begrenzt werden.
Das BSW plant, die ärztliche Grundversorgung und Kliniken zu stärken. Es fordert eine staatliche „Infrastruktur-Garantie“ für Gesundheit, um eine flächendeckende medizinische Versorgung sicherzustellen. Zudem sollen die Zusatzbeiträge abgeschafft und die Gesundheitsversorgung stärker staatlich finanziert werden.