„Überstunden erxistieren nicht.“

Insgesamt 1.260 Ärztinnen und Ärzte votierten im Rahmen der Aktion für eine objektive Arbeitszeitdokumentation und die Einhaltung der verbindlichen Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes – darunter auch Ärztinnen und Ärzte, die sich aufgrund der erlebten Zustände bereits für eine Karriere fern deutscher Kliniken entschieden haben.

Hier eine Auswahl der Kommentare, die uns in diesem Zusammenhang erreicht haben:

    • Die objektive Arbeitszeitdokumentation ist an meiner Klinik absolut nicht erwünscht und wird ins Lächerliche gezogen. Es werden Pläne und interne Vereinbarungen getroffen, um den gesetzlichen Vorgaben aus dem Weg zu gehen. Werden Überstunden dokumentiert, kann man mit einer verbal-bösartigen Konfrontation rechnen. Auch persönliche Beleidigungen sind häufig. Dies führt dazu, dass die meisten Kollegen die zulässige Arbeitszeit bei weitem überschreiten und nichts dokumentieren.

    • Bei uns gibt es eine Dienstanweisung, die besagt, wir dürften nur genehmigte Überstunden eintragen. Auf der anderen Seite dürfen wir Stationsärzte erst dann gehen, wenn die gesamte Stationsarbeit erledigt ist. In den Wintermonaten, wenn unsere Abteilung über Monate bei 120-150% Belegung ist, bedeutet das auch schonmal 12- bis 14-Stunden Tage. Minus-Stunden gibt es bei uns praktisch nicht. Ich hab in den letzten 2 1/2 Jahren insgesamt 1 Tag frei bekommen als Überstundenausgleich.

    • Man bleibt so lange, bis die Arbeit erledigt ist. Das ist die Definition der Arbeitszeit meines Chefs – nicht eine 40h-Woche, wie im Arbeitsvertrag festgelegt.

    • „Es ist mir egal, wie lange Sie arbeiten …“

    • Assistenzärzten ist es nicht gestattet, in den ersten 6 Monaten Überstunden zu generieren (= werden nicht genehmigt). Für Fachärzte gilt die Regelung in den ersten 3 Monaten.

    • Ich habe bereits mehrfach erlebt, dass tatsächlich geleistete Überstunden von der Personalabteilung auf ein „Höchstlimit“ gekürzt wurden – und das selbst in Zeiten extremer Unterbesetzung.

    • Arbeitgeber, die die gesetzlich vorgeschriebenen Schutzbestimmungen (!) ignorieren, unbezahlte Überstunden, Arbeitszeiten, die für Ärztinnen kaum mit einem Familienleben zu vereinbaren sind – alles Gründe, nicht an einem deutschen Krankenhaus zu arbeiten! Es geht auch anders, z.B. in Schweden!

    • In unserem Haus wird teils penibel auf die Einhaltung der regulären Arbeitszeit geachtet. Werden Überstunden gemacht, so werden sie durch jeden Mitarbeiter selbst durch Eintragung der tatsächlichen Arbeitszeit dokumentiert. Pro Monat ‚darf man‘ nicht mehr als 7 Überstunden anhäufen. Im Schnitt mache ich nicht mehr als 4 pro Monat. Dies liegt sicherlich auch daran, dass im 3-Schichtsystem gearbeitet wird, und ja folglich immer ein Nachfolger kommt. Somit bleibt keine Arbeit lange liegen.

    • In meiner Zeit als Assistenzärztin in der Inneren (bis 1996) haben wir selber einen Bereitschaftsdienst eingerichtet, der den Diensthabenden (ab halb fünf zuständig für alle internistischen Stationen, die Aufnahme und die Intensivstation) unterstützt hat. Unentgeltlich natürlich, das Haus hat damals bloß die Anschaffung des „Piepers“ übernommen. Heute arbeite ich als angestellte Allgemeinmedizinerin in einer Landarztpraxis und Überstunden werden durch mehr Urlaub ausgeglichen.

    • In der Schweiz können Assistenten den Chef bewerten, dieser kann seine Weiterbildungsberechtigung verlieren und das Krankenhaus muss die Hälfte des Arbeitslosengeldes bezahlen.

    • Ausspruch eines chirurgischen Chefs: „Wer einen weißen Kittel tragen und eine geregelte Arbeitszeit haben möchte, sollte Frisör werden.“

    • Ein Internist hatte (in den 90ger Jahren) keinerlei Verständnis dafür, das ich bei täglichen Überstunden den Wunsch äußerte, einen Nachmittag in der Woche für meine Kinder zu haben.

    • Ein Internistenchef, als es um die Vergütung während seiner Vertretung ging: „Am Sonntag gehen wir ja zu unserem Vergnügen in die Klinik.“

    • „Wenn Sie Ihre Überstunden weiter so dokumentieren, dann bekommen wir Besuch vom Gewerbeaufsichtsamt und müssen Strafe zahlen. Das geht so nicht!“

    • „Sie schreiben viele Überstunden auf. Wir können und dürfen dies bei Ihrem Ausscheiden natürlich nicht in Ihrem Arbeitszeugnis schreiben – aber glauben Sie mir, unser Chef hat viele Kontakte und Beziehungen: Er wird Ihrem neuen Arbeitgeber mitteilen, dass Sie sehr unwirtschaftlich arbeiten und kein Interesse für die Belange/Bedürfnisse der Klinik zeigen.“

    • Mir wurden mal ca 1.000 Überstunden, die regelrecht dokumentiert waren, bei einem Stellenwechsel auf Null gesetzt, mit dem Hinweis, ich könnte ja dagegen klagen, falls es mir das wert sei …

    • Die Sprechstunde wird jeden Tag derart voll einbestellt, dass sie NIE in der Regelarbeitszeit geschafft wird. In den 2 gesetzlich erlaubten Überstunden erledige ich die Ambulanz. Die Patientenversorgung auf Station am Abend – auch gerne mal um 21 Uhr (mein Dienstbeginn: 7:30!) – darf ich als Hobby betrachten, denn mehr als 2 Uberstunden erfasst unser System nicht.

    • Es ist nicht anders denn als unverschämt zu bezeichnen, mit welcher Selbstverständlichkeit in den meisten Abteilungen der meisten Häuser über Pausen und Arbeitszeitende hinweg die Kompensation der Personalknappheit – selbst wenn alle Stellen besetzt sind, heißt das nicht, dass deren Anzahl am Arbeitsaufkommen ausgerichtet ist – erwartet wird. Besonders dreist ist, dass sich darauf verlassen wird, dass man nicht mitten in der OP die Schere fallen, den narkotisierten Patienten alleine, die Neuaufnahme ungesehen auf Station liegen oder die Entlassung ohne Brief gehen lassen kann. Wenn aber diese Stunden tatsächlich mal gnädigerweise anerkannt werden, dann aber bestimmt nicht als Überstunden mit dem lächerlichen bisschen Zuschlag – schließlich hat ja niemand 24 h vorher die Überstunden ausdrücklich angeordnet …

    • So lange Assistenzärzte ein Drittel ihrer Arbeitszeit mit Arztbriefen verbringen müssen, kann die Arbeitszeit nicht ausreichen.

    • Die Assistenzärzte unserer *** Abteilung erfassen keine Arbeitszeiten, obwohl ein elektronisches Zeiterfassungssystem in unserer Klinik bereits etabliert ist. Auch handschriftlich werden diese nicht erfasst. Überstunden werden regelmäßig gemacht und auch gefordert. Ein FZ-Ausgleich erfolgt jedoch nicht, schließlich sind die Übersunden nicht dokumentiert. Der Chefarzt und die Geschäftsleitung sind nicht daran interessiert etwas zu ändern.

    • Wer Überstunden macht ist doch zu langsam, oder? 🙂

    • Bei uns werden unnötige Überstunden gestrichen, Briefe kann man schließlich am nächsten Tag erledigen. Das sind dann zwar irgendwann unendlich viele, aber …

    • Pausen gibt es nicht, Überstunden sind die Regel. Der „Nachtdienst“ geht von 13.30 Uhr bis 08.00 Uhr. In der Regel arbeitet man durch! Ab 22.00 Uhr ist offiziell Rufbereitschaft Stufe 3. Der „Bereitschaftsdienst“schließt sich lückenlos an den normalen Tagdienst an. Im Durchschnitt arbeitet man bis 22-23 Uhr ohne Pause Durch. Am nächsten Tag geht’s um 07.30 Uhr ohne Einschränkungen weiter. Im Monat im Schnitt 9 Dienste. Im Schnitt Arbeit an 4 von 6 Wochenenden.

    • Ich bin Medizinstudentin und habe in diversen Famulaturen an einer Uniklinik erlebt, wie Ärzte pro Tag etwa 2-3 Überstunden machen, und das ist die Regel! Dies wurde vin der Verwaltung fest eingerechnet und vorausgesetzt. Es kann nicht sein, dass ein Drittel der Arbeitszeit nicht bezahlt wird und sich im Gegenteil eventuell sogar wegen eines Übernahmeverschuldens, Übermüdung etc. strafbar macht und Fehler begeht, die seine Karriere u.U. negativ beeinflussen/beenden.

    • In *** werden dokumentierte Überstunden vom Chef in der Regel einfach durchgestrichen und nicht genehmigt. Es würde ja an der Unfähigkeit der Assistenten liegen, wenn die länger bleiben müssen. Auch sonst wird sich nicht ans Arbeitszeitgesetz gehalten, 14 Tage und mehr am Stück zu arbeiten ist die Regel und nicht die Ausnahme.

    • Gerade in kirchlichen Häusern geht der Überstundenbetrug am ärztlichen Personal munter weiter. Der dritte Weg schützt sie in völlig irrsinniger Weise! Auch der Zeitdruck auf Chefärzte ist unerträglich.

    • Chef: „Es gibt keine Überstunden! Was Sie nach 16 Uhr machen, ist Ihre Freizeit!“ Wohlwissend, dass z.B. Tumorkonferenz jede Woche bereits bis 17 Uhr dauert. Oft ist die Arbeit bis 16 Uhr nicht zu schaffen, so dass viele Assistenzärzte oft länger bleiben müssen und dafür keine Überstunden aufgeschrieben bekommen.

    • Unsinnige Chefarztargumente:

      • Einsatz, Weiterbildung muss „eingefordert“ werden
        andere Abteilungen arbeiten schon lange mit studentischer OP-Assistenz …
      • Situation in anderen Häusern auch schlecht
      • Mitverantwortung für Weiterbildung des Assistenten: eigene Entscheidung, welchen Einsatz und welches zeitliche Engagement man bringen möchte
      • Einteilung in OP möglich, wenn Station fertig

    • In meiner Abteilung gibt es eine lückenlose Erfassung der Arbeitszeit auf Vertrauensbasis, was ich persönlich niemals ausnutzen würde. In einem Krankenhaus, wo eine Arbeitszeiterfassung nicht stattfindet, würde ich nicht arbeiten, ich fasse das als mangelnden Respekt meiner Arbeit gegenüber auf.

    • Das Uniklinikum *** weigert sich beharrlich, für Ärzte die bestehenden Zeiterfassungssysteme freizuschalten. Somit sind wir die einzige Berufsgruppe, die die Arbeitszeit noch nicht objektiv erfasst …

    • Mein Lebensgefährte arbeitet in der U-Chirurgie und muss schon für seine Dienste 24h einplanen und es ist Usus, mind. 2-4 Stunden länger zu bleiben, ohne das aufschreiben zu dürfen.

    • Täglich mindestens halbe Stunde bis 1,5 Stunden, das Thema darf in unserem Betrieb nicht in den Mund genommen werden. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Nach der Facharztprüfung werde ich Konsequenzen daraus ziehen und mir ein Land suchen, wo ich mal wieder etwas Zeit für mein Privatleben habe.

    • Meine Arbeitszeit endet laut Arbeitvertrag um 16.30 Uhr, aber mein Chef meint, dass ich erst ab 18 Uhr Übertunden aufschreiben solle oder darf.

    • Bei uns gibt es eine Arbeitszeiterfassung. Es wird jedoch nur eine Überstunde pro Arbeitstag gewährt. Für weitere Überstunden benötigt man das Ok des Chefs (kein Problem) und der Verwaltung (genehmigen generell nur Notfälle – Mehrarbeit bei erkrankten Kollegen oder erhöhtem Patientenaufkommen wird generell ignoriert …). Arbeitszeiterfassung schön und gut. Aber die Überstunden sollten dann auch anerkannt werden!

    • In unserer Klinik gibt es Zeiterfassungskarten. Sie zählen jede Überstunde genau mit. Zum Ende eines Monats werden jedoch alle Überstunden über 60h, wenn diese nicht in Freizeit umgewandelt wurden, auf 60h zurück gesetzt. Eine Auszahlung kann beantragt werden, man muss jedoch eine gewaltige Bürokratie überwinden.

    • In den meisten Kliniken werden die Überstunden bei Anfängern gekürzt oder gar komplett gestrichen. Sowas ist mir auch schon mal passiert. Man wird nur mit der Anmerkung vertröstet, es sei ja alles Lernprozess. Schön und gut, aber gerade deswegen werden die Anfänger viel schlechter bezahlt. Und wenn es keine Einarbeitung gibt und man als absoluter Berufsanfänger am dritten Arbeitstag schon alleine die Station managen muss, ist der Trost auch nur schwach.

    • Wir haben eine elektronische Arbeitszeiterfassung, und bis zu 2 Überstunden täglich werden erfasst und landen auf dem Überstundenkonto. Insofern herrscht Luxus bei uns, und ich unterstütze hiermit die Kollegen, die es schlechter haben.

    • Aufgrund der mangelhaften Arbeitsbedingungen in Deutschland habe ich mich entschieden in der Schweiz zu arbeiten. Von Freunden, die in der Unfallchirurgie an der Uniklinik *** arbeiten, weiß ich, dass dort keine einzige Überstunde aufgeschrieben werden darf, trotz chronischer Unterbesetzung.

    • Der Leitende Oberarzt meines letzten Arbeitgebers (großer und berühmter Maximalversorger) zum Thema Überstunden: „Bei uns werden keine Überstunden aufgeschrieben. Wenn Sie ein Problem damit haben, können Sie gerne gehen.“ Mittlerweile hat ein Drittel der Belegschaft gekündigt.

    • Wenn die Vorgesetzten das lesen, dann setzen sie die Assistenten, die schon viel arbeiten, noch mehr unter Druck. Also lieber viele Stunden arbeiten, keine Pausen, in der Bereitschaft und auch nachts fast wie im Regeldienst arbeiten und kaum Ruhezeiten, und arbeiten von einen zum anderen Tag – aber dafür keinen zusätzlichen Stress.

    • Überstunden dürfen nicht aufgeschrieben werden. Das ganze bei Arbeitszeiten bis oft 21 Uhr, selten auch 22 Uhr; gern Freitags, wenn noch plötzlich alle entlassen werden sollen (Regelarbeitszeit 8 -16:30 …). FÜR EINE OBJEKTIVE ARBEITSZEITDOKUMENTATION, ABSOLUT!!

    • In meiner Klinik erfolgt bereits eine elektronische Erfassung der Anfangs- und Endezeiten, minutengenau. Und das finde ich auch gut so!

    • Meine Kollegen und ich arbeiten neun Stunden täglich, bekommen aber nur acht Stunden bezahlt. Natürlich, eine Stunde Pausenzeit wird ja auch angerechnet. Nur kommt bei uns grundsätzlich niemand zum pausieren. Gegessen wird, wenn überhaupt, beim Briefe schreiben, mit einer Hand am PC. Und Überstunden dürfen auch erst ab über einer Stunde Mehrarbeitszeit aufgeschrieben werden, da der Geschäftsführer von einer Pause ausgeht, bevor man sich in die Überstunde stürzt.

    • In meiner Klinik wird die Arbeitszeit überhaupt nicht erfasst. Es soll zwar darauf geachtet werden, dass nicht zu viele Überstunden anfallen, aber ob das gelingt, kann ich nicht beurteilen, da ich Berufsanfänger bin und in meiner ersten Woche bereits jede Menge Überstunden für die Kollegen wegen knapper Besetzung anfielen. Bei meinem Partner wird erwartet, dass sich die Ärzte zum offiziellen Arbeitsende an der Stechuhr abmelden, aber dennoch weiterarbeiten. Dies ist die offizielle Vorgabe.

    • Bei uns werden Überstunden registriert und das Arbeitszeitgesetz trotzdem nicht eingehalten. Zu viele Dienste und Überschreitung der maximal zulässigen Arbeitszeit.

    • In meiner Klinik wird die Arbeitszeit per Chip elektronisch erfasst und dokumentiert. Das ist gut so … Wir haben eher das Problem dass wir immer noch Bereitschaftsdienste leisten mit einer Arbeitsbelastung regelhaft mehr als 50 Prozent.

    • An unserer Klinik bedürfen Überstunden zur Erfassung eine Genehmigung vom Ober- und Chefarzt, trotz des elektronischen Zeiterfassungssystems. Hauptargument der Nichterfassung sei die angeblich zu langsame Arbeit des Einzelnen. Dies wird objektiv von allen Assistenzärzten der Klinik unabhängig des Ausbildungsstandes berichtet. Reguläre Dienstzeiten werden als Bereitschaft vergütet und abgerechnet dementsprechend ohne Freizeitausgleich.

    • Jede Überstunde muss gerechtfertigt werden. In 5 Monaten habe ich 180h angesammelt …

    • Meine Erfahrungen sind durchaus positiv – sämtliche Zeiten werden elektronisch erfasst.

    • Wir haben minutengenaue Arbeitszeiterfassung und Überstunden können abgebaut werden. Anders würde ich nicht arbeiten wollen.

    • Fast immer wird mit dem Argument „Wenn die Überstunden bezahlt werden, können wir (Stichwort begrenztes Personal-Budget) weniger Personal einstellen, Sie schneiden sich also ins eigene Fleisch, weil dann nur noch mehr für jeden zu tun ist!“ an die Vernunft und an die Loyalität appeliert.

    • Auf den Wunsch, Überstunden systematisch zu erfassen, entgegnete mir ein Chef: Das geht nicht, wegen des Arbeitszeitgesetzes.

    • 1 Jahr 800 unbezahlte Überstunden …

    • Während des PJ erlebt: 24-h-Dienst der Assistenzärzte 4-6 mal pro Monat, von 12 Uhr Mittag bis 12 Uhr Mittag. Der Dienstbeginn um 12 befreit nicht von der zu erledigenden Stationsarbeit des ganzen Tages. Von 22 Uhr bis 6 Uhr offizielle Bereitschaftszeit. Danach ist bis Dienstende um 12 Uhr erneut die Stationsarbeit des ganzen Tages abzuleisten. Wer die Arbeit schaffen möchte, um sie nicht seinen Kollegen aufzudrücken, kommt früher und bleibt länger. Nicht selten mehrere Stunden Mehrarbeit.

    • In unserem Krankenhaus herrscht ein enger Personalschlüssel. Meine Arbeit schaffe ich nicht in der vorgeschriebenen Arbeitszeit, obwohl ich bereits im 3. Ausbildungsjahr bin. Was ich an Sprechstunden oder interessanten OPs sehen möchte, hänge ich grundsätzlich als Überstunden dran!

    • Bei uns: pauschaler, weit unterproportionierter Überstundenausgleich bei keinerlei fester Arbeitszeiterfassung… So weiter? Nein, danke!!!

    • Überstunden erfassen führt regelmäßig in den Weiterbildungsgesprächen zu Aussagen wie: Wer Überstunden erfasst wird nicht verlängert. Wer operieren will sollte keine Überstunden aufschreiben etc. Das Arbeitszeitgesetz wird regelmäßig missachtet. Die Verwaltung kennt die Mißstände, ignoriert diese aber völlig. Es wird im Gegenteil noch mit Stellenabbau gedroht.

    • Bei meinem letzten Arbeitgeber hat man sporadisch Überstunden handschriftlich dokumentiert und dann versucht beim Chef nen Tag mit guter Laune abzupassen, damit dieser die Überstunden dann gegenzeichnet. Denn erst dann hat die Verwaltung die Stunden auch erfasst. Ausgezahlt wurden die Stunden dann trotzdem nicht, erst beim Verlassen dieses Arbeitgebers konnte ich sie mir dann auszahlen lassen.

    • Wir dürfen uns nicht mehr als zwei Überstunden täglich aufschreiben, auch wenn wir deutlich länger arbeiten. Dies kommt leider regelmäßig vor.

    • AVR-Caritas, Opt Out Regelung. Keine Zeiterfassung. Keine Erfassung von Überstunden und dementsprechend auch kein Entgelt. Rufdienste werden pauschal bezahlt, ob mit oder ohne Antreten. Mindestabstand zwischen Diensten und Schichten werden laut Arbeitsschutz nicht eingehalten.

    • Arbeite seit 1 Jahr nicht dem Arbeitsschutz entsprechend und es interessiert keinen …

    • „Mehr als 2 Überstunden am Tag werden nicht anerkannt. Sie sprechen gegen das Arbeitsschutzgesetz.“….gemacht werden sie selbstverständlich trotzdem….

    • Chef: Die Abteilung ist vom Personal her so aufgestellt, dass es keine Überstunden geben kann.

    • Keine Zeiterfassung der Überstunden. Kein Freizeitausgleich, keine Vergütung.

    • Ich selber erlebe es jeden Tag, dass etwa 1-3 Überstunden zusammenkommen. Da muss sich was ändern, vor allem in der Chirurgie. Der beste Vergleich ist die Anästhesie, in der dann mit der Auslösung auch die Arbeitszeiten eingehalten werden.

    • Es wird Assistenzärzten sogar verboten Überstunden zu dokumentieren.

    • „Anfänger sollten Ihre Überstunden nicht dokumentieren, ist ja klar, dass man anfangs langsamer arbeitet.“

    • Überstunden sollen nur nach ausdrücklicher Genehmigung der zuständigen Personen aufgeschrieben werden. Übergabezeiten und Mehrarbeit bei Dienstwechsel werden nicht berücksichtigt. 30min Mehrarbeit aufschreiben wird mit „Sie schreiben aber minütlich auf“ kommentiert. In einer anderen Abteilung werden Überstunden am Monatsende „genullt“.62 Stunden Arbeitswoche im Durchschnitt – Macht bei 42 bezahlten Stunden fast eine halbe Stelle aus!

    • Wir an unserer Klinik werden angehalten, keine Überstunden zu dokumentieren.

    • In meinem Haus wird die reale Arbeitszeit nicht dokumentiert. Von Chefärztlicher Seite kommen bei diesem Thema Drohungen mit Stellenkürzung bei offenen Stellen.

    • Regelmäßige Verletzungen des Arbeitszeitgesetzes sind auch meiner in Abteilung an der Tagesordnung. Eine Vergütung der Überstunden erfolgt pauschal und deckt damit bestenfalls ein Viertel der real anfallenden Überstunden. Gleichzeitig sind auch die Dienstmodelle, v.a. in Bezug auf den Wochenenddienst, primär unter Einplanung von unbezahlter Mehrarbeit konzipiert. Ganz zu schweigen von fehlenden Pausenzeiten. Beschämend, dass wir Ärzte das immer noch hinnehmen.

    • Oft gehört: Ich verstehe nicht, wieso Sie das überhaupt dokumentieren. Mal bleibt man länger, mal geht man früher. Das gleich sich aus … Aber selten erlebt …

    • In unserem Haus hat jeder eine digitale Zeiterfassung, außer die Ärzte. Laut Aussage der Verwaltung sei es für Ärzte sehr kompliziert diese einzuführen! Ich persönlich schreibe Überstunden erst ab einer Stunde auf und selbst dann kriegt man vom Chef zu hören, das wir keine Überstunden haben!

    • „Überstunden existieren nicht“ ist die Haltung der Verwaltung.

    • Seit Beginn meiner Tätigkeit habe ich in einigen Phasen bis zu 60 Stunden pro Woche in der Klinik verbracht, ohne dass eine Protokollierung stattgefunden hätte. Bei wichtigen Terminen war ich dann teilweise gezwungen, Urlaub zu nehmen, dementsprechend wurde jede Minusstunde minutiös erfasst.

    • Gerade in Großstädten sind Assistenten in einer unglaublich schlechten Verhandlungsposition. Wie, sie wollen auch mal pünktlich gehen?! Kein Problem, wir haben jeden Tag zig Bewerbungen. Die stellen keine Fragen.