Die Friedrich-Thieding-Stiftung hat mit Unterstützung der SIGMA Bank zum mittlerweile achten Mal das Hartmannbund-Stipendium an zwei Medizinstudierende vergeben – Laurine Kristin Sprehe und Simon Alexander Stiehl. Das Stipendium ist eine Auszeichnung für sehr gute Studienleistungen und besonderes berufs- und sozialpolitisches Engagement während des Medizinstudiums.
Seit der Schulzeit sind das Herz und die damit assoziierten Fachgebiete für Laurine Kristin Sprehe von großer Bedeutung. Als Medizinstudentin im 8. Semester an der Universität in Heidelberg schlägt sie nun den Weg in die Kardiologie ein mit dem Ziel, eine forschende Ärztin an einer Universitätsklinik zu werden. Seit Anfang des Jahres arbeitet sie an ihrer experimentellen Doktorarbeit.
Neben ihren herausragenden Leistungen im Medizinstudium engagiert sie sich sehr vielfältig sozial- und gesellschaftlich. Ihre Neugier und auch Offenheit gegenüber aktuellen Entwicklungen und Neuerungen in der Forschung und Patientenversorgung haben sie dazu veranlasst, sich im Arbeitskreis Digitale Medizin an der Universität Heidelberg zu engagieren und die Leitung des Arbeitskreises zu übernehmen. In Zusammenarbeit mit dem Institut für medizinische Informatik hat sie die Vortragsreihe „Data und Pizza“ in Heidelberg initiiert. Die Vortragsreihe ist Teil des strukturierten Doktorandenprogramms in Heidelberg. Vor diesem Hintergrund ist ihr die Weiterentwicklung des Medizin-Curriculums in Heidelberg sehr wichtig. Insbesondere eine stärkere Integration digitaler Inhalte sowie die bessere Vorbereitung Studierender auf technische Entwicklungen und Neuerungen in der Klinik. Als gewähltes Mitglied der Studienkommission der Medizinischen Fakultät konnte sie sich erfolgreich für die Implementierung eines neuen longitudinalen Curriculums „Digitale Medizin“ einsetzen, dessen Einführung sie als wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Medizinische Informatik begleitet.
Darüber hinaus setzt sie sich auch als Univertreterin des Hartmannbundes in Heidelberg für das Thema digitale Medizin ein. Der interdisziplinäre Austausch mit anderen Studierenden ist ihr ebenfalls sehr wichtig. Daher ist sie aktives Mitglied im „Heidelberger Club für Wirtschaft und Kultur e.V.“ und ist unter anderem für die Organisation gemeinsamer Treffen zuständig. Über den Verein „Study Tutors“ gibt sie regelmäßig Nachhilfeunterricht für eine Schülerin, die auf Grund des Krieges aus der Ukraine geflüchtet ist.
Vor seinem Medizinstudium hat Simon Alexander Stiehl ein Primärstudium in der Gesundheits- und Pflegewissenschaft in Osnabrück und Bern abgeschlossen. Aktuell studiert er im 8. Semester Humanmedizin an der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane. Sowohl im Studium als auch in der Freizeit widmet er sich mit großer Leidenschaft der Neurologie und Psychiatrie. Neben einem Forschungssemester an der Charitè in Berlin im Bereich der experimentellen Neurologie arbeitet er aktuell an seiner Dissertation in der Psychopharmakologie.
Als externer Lehrbeauftragter an der Hochschule Osnabrück hält er Vorlesungen zur Akutversorgung von Menschen in psychiatrischen Krisensituationen. Ebenfalls in Osnabrück hat er das Projekt „Recovery College Osnabrück“ erfolgreich initiiert und etabliert, ein Projekt, das Bildungsangebote für seelisch erkrankte Menschen anbietet. Das Projekt ist 2022 mit der Theodor-Fliedner-Medaille für innovative Versorgungskonzepte ausgezeichnet worden.
An der MHB Theodor Fontane hat er das studentische Format „First Aid! – erstes Semester“ für Studienanfänger der Human- und Zahnmedizin als Vortragsreihe entwickelt. Das Tutorium „First Aid“ gibt den neuen Studierenden einen Überblick zu verschiedensten Lernstrategien und -modellen und welche Lern- und Medienmaterialen effektiv für das Studium genutzt werden können einschließlich Verknüpfungen zu Lehrformaten an der MHB. Die Vortragsreihe wurde mittlerweile in das Curriculum des Modelstudienganges Zahnmedizin an der MHB integriert.
Ein weiteres Herzensprojekt ist die ehrenamtliche Tätigkeit in der MHB-Patientenuniversität. Hier ist er am Aufbau eines Bildungsclusters zur neurologischen Patientenedukation an verschiedenen Projekten beteiligt – Parkinson Café am Campus Neuruppin, Patientenschulung und Parkinson Fachtag an der MHB. Dabei werden Versorgungsinhalte, spezifische Therapiekonzepte sowie Alltagsprobleme mit der Parkinsonkrankheit in den Mittelpunkt gestellt. Neben den medizinischen Lehrbeiträgen bereichern Übungen und Expertenrunden zu Alltagsfragen pflegender Angehöriger das Gesamtkonzept.
Nicht nur die Unterstützung und Förderung einer individuellen Gesundheitskompetenz, auch das interprofessionelle Denken und Handeln als Kompetenz für die medizinische Versorgung von Patienten ist Ziel seines außerordentlichen Engagements. Im Rahmen der AG Interprofessionelle Lehre setzt er sich für den stärkeren Einbezug von interprofessionellen Lehreinheiten im medizinischen Curriculum der MHB ein.
Auf dem Foto: HB-Vorstandsmitglied Klaus Rinkel, Laurine Kristin Sprehe, Simon Alexander Stiehl und Jacqueline Krämer von der SIGMA-Bank.