Hauptversammlung 2021 – Politische Beschlüsse und Wahlen

Eine erfolgreiche Klinikreform braucht sehr viele kluge Köpfe. Eine Aufgabe dieser Dimension macht es erforderlich, alle mit an Bord zu nehmen, die aus eigenem ärztlichen Erleben, aus wissenschaftlicher, aus politischer und aus ökonomischer Sicht Kompetenzen in die Diskussion einzubringen hätten. Diese Einschätzung des Vorsitzenden des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt, bestätigte sich auf der Hauptversammlung des Verbandes am Wochenende in Berlin sehr schnell auch in der Podiumsdiskussion zum Thema „Kliniken in Deutschland – Zwischen Ökonomisierungsdruck und Strukturdilemma“.

Dort gab es – je nach „Interessenlage“ unter den Experten zwar unterschiedliche Meinungen über den richtigen Weg hin zu notwendigen Veränderungen in Klinik- und Vergütungsstrukturen, in wichtigen Punkten aber auch Konsens: Der Personalmangel an den Kliniken wird eine zentrale Schlüsselfrage aller Reformbemühungen sein und die Freiheit ärztlichen Handels muss konsequent vor ökonomischen Übergriffen geschützt werden. Dies ist Grundlage aller medizinischen Qualität. Vor allem Letzteres unterstrichen die Delegierten der Versammlung – ausdrücklich auch mit Blick auf den ambulanten Versorgungsbereich – in einem Leitantrag zum Thema Ökonomisierung.

 

Klare Positionen formulierten die Hartmannbund-Gremien (u. a.) auch mit Blick auf die Ablehnung von TI-Sanktionen, die Forderung nach einer zügigen Umsetzung der GOÄ oder zur ärztlichen Weiterbildung. Eine Übersicht über die Beschlüsse des Gesamtvorstandes und der Hauptversammlung finden Sie HIER!

Und es wurde gewählt: Dr. Klaus Reinhardt wurde mit überwältigender Mehrheit, mit 81 von 85 Stimmen, in seinem Amt als Vorsitzender des Hartmannbundes bestätigt. Zur stellvertretenden Vorsitzenden wurde Prof. Dr. Anke Lesinski-Schiedat gewählt. Neu im Vorstand sind Dr. Dr. Galina Fischer und Prof. Dr. Volker Harth. Für die nächsten vier Jahre weiterhin im Vorstand: Klaus Rinkel, Wolfgang Gradel, Dr. Theodor Uden sowie Dr. Thomas P. Ems als Vertreter der korporativen Verbände. Mit dabei ist ebenfalls als koopt. Mitglied Anna Finger, als Vorsitzende des Ausschusses der Medizinstudierenden im Hartmannbund.

Dokumentarfilmer Carl Gierstorfer und Co-Autorin Mareike Müller sind am Freitag im Rahmen der Hauptversammlung mit dem diesjährigen Film- und Fernsehpreis für „Charité intensiv: Station 43“ (rbb) ausgezeichnet worden. Aus 30 eingesandten Beiträgen ist die bemerkenswerte Doku-Serie von einer Fachjury ausgewählt worden. Viele Autorinnen und Autoren haben sich im vergangenen Jahr in unzähligen Reportagen und Beiträgen ausführlich mit der Covid-19-Pandemie auseinandergesetzt und damit an ein schwieriges Thema herangewagt. Der Vierteiler sei „handwerklich herausragend“, so das einhellige Urteil der Jury. Die Serie können Sie HIER in der Mediathek der ARD nachschauen!

 

Freuen durften sich zudem Jule Klockgeter und Binh Duong Thai über das Hartmannbund-Stipendium der Friedrich-Thieding-Stiftung mit Unterstützung der Bank Alpinum. Damit werden jedes Jahr zwei Studierende der Humanmedizin mit besonders guten Leistungen und einem nachweisbar berufspolitischen- oder sozialpolitischen Engagements in der Studienausbildung ausgezeichnet.

Jule Klockgeter und Binh Duong Thai mit Klaus Rinkel, Vorsitzender der Friedrich-Thieding-Stiftung, und Jacqueline Krämer, Deputy Head Private Banking & Corporate Services der Bank Alpinum. (Fotos: HB/Florian Schuh)

Impressionen von der Hauptversammlung des Hartmannbundes 2021